Freitag, 10. Januar 2014

Anruf aus Angst

Liebes Tagebuch

Heute hat mich mein Ex-Chef, jetziger Chef? - Was weiss ich wie lange ich noch bei ihm sein werde - angerufen! Er wollte mir auf eine lächerliche Art und Weise weiss machen, wieviel Gutes er denn für mich bisher getan hat. War mir egal. Habe ihm gesagt, dass ich die Sache  vor Gericht ziehen werde. Da hat er weiche Knie bekommen. Mal sehen, ob er sein bescheurtes Grinsen aufsetzen kann, wenn ich ihm sein Geld abknöpfe. Menschen, denen  Menschenleben weniger wichtig sind als ihr Profit, sollte man auf öffentlicher Strasse ausziehen und mit verdorbenen Eiern bewerfen. Unverdorbene Eier sind ja zum Essen da. Wäre ja schade drum. Verdorbene Eier gibt es zu Hauf, wenn man überlegt, wieviel die Menschen arbeiten müssen und sich in Dauerstress befinden. Manchmal wünschte ich, ich wäre als Italiener oder Franzose an der Côte d'Azur geboren und aufgewachsen. Diese Leute wissen einfach, was gut ist. Gutes Essen, guter Wein, Sonne, Strand und bessere Laune.
Ich frage mich echt oft, was zum Teufel ich hier noch mache. Ich bin doch selbst einer dieser konsumgeilen Oper. Andererseits, wenn ich mir die Leute hier so anschaue: Das bisschen Geld, das sie verdienen, 40-45 Stunden die Woche dafür arbeiten, geben sie für Belangloses aus und sind glücklich. Es interessiert sie nicht, ob es die Welt da draussen gibt. Die 4-5 Wochen Urlaub, wovon aber vielleicht gerade mal 2 Wochen im Ausland verbracht werden, reichen ihnen.
Wie machen das bloss die Japaner, die einmal im Leben reisen und im Jahr nicht mehr als 10 Tage frei nehmen, aus Respekt vor dem Chef?
Ich würde meinem Chef ins Gesicht spucken, wenn der sowas von mir erwarten würde.